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Claudia Schulte
Beste Entscheidung ihres Lebens. Warum? Und 6 1/2 Fragen dazu:
1. Welche Entscheidung war die Beste, die Du in Deinem Leben getroffen hast? (Und warum?)
Die beste Entscheidung, die ich in meinem Leben getroffen habe war, Anfang zwanzig – während einer tiefen Identitätskrise – volle Eigenverantwortung zu übernehmen anstatt zu erwarten, dass Hilfe von außen kommt oder sich andere Menschen um mich kümmern.
Damals habe ich auch eine Psychoanalyse begonnen, die mehrere Jahre in Anspruch genommen hat und letztlich lebensrettend für mich war. Die Therapie hat mich innerlich weitgehend autonom gemacht und mir das Werkzeug in die Hand gegeben, im Leben zu bestehen.
6 1/2 Fragen:
1. Was beeinflusst Deine Entscheidungen?
Es heißt ja immer, Waagefrauen sind wankelmütig und es fällt ihnen grundsätzlich schwer, Entscheidungen zu treffen. Das trifft bei mir jedoch eher bei „kleineren“ Entscheidungen zu, wenn ich zum Beispiel nicht weiß, ob ich eine braune oder schwarze Hose kaufen soll, weil mir beide gleich gut gefallen. Bei größeren Entscheidungen weiß ich in aller Regel sehr gut, was ich will oder brauche.
2. Wie ist Dein Vorgehen, wenn Du eine schwere Entscheidung zu treffen hast?
Meist gibt mir mein Bauchgefühl Auskunft darüber, ob ich mit einer Entscheidung richtig liege. Fühlt sich meine Bauchgegend entspannt und wohlig an, ist auch meine Entscheidung stimmig - und umgekehrt. Bin ich in der Re-Aktion oder handle unüberlegt und voreilig, etwa zu Ungunsten anderer, ist meine Bauchgegend unangenehm verkrampft. Mein strengster Kritiker ist mein Lebensgefährte Andreas, von ihm erhalte ich schonungslos ehrliche Antworten, wenn ich nicht weiter weiß. Und für schwerwiegende Weichenstellungen suche ich mir durchaus professionelle Unterstützung in Form von astrologischer oder numerologischer Beratung, oder aber ich nehme die Hilfe eines Mediums in Anspruch, das guten Zugang zur geistigen Welt hat.
3. Was haben Entscheidungen aus Deiner Sicht mit der Realität zu tun?
Jeder Mensch hat einen freien Willen. Das bedeutet, er ist in der Lage freiwillige Entscheidungen zu treffen, und muss dafür – nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung – auch die Konsequenzen tragen. Wir treffen täglich unendlich viele Entscheidungen. Letztlich ist jeder Gedanke, den unser Verstand erzeugt, bereits eine Entscheidung. Gedanken bringen Materie hervor. Somit formt und gestaltet die Summe aller Entscheidungen, die wir bewusst oder unbewusst unentwegt treffen, unsere Wirklichkeit.
4. Welches war Dein Lieblingsmärchen als Du klein warst?
Ganz besonders schön fand ich Dornröschen mit seinem hundertjährigen Schlaf. Die Tatsache, dass die Zeit einfach stehen geblieben und das gesamte Hauspersonal in seiner Bewegung erstarrt ist, hat mich ungemein fasziniert. Und dann natürlich die wild wuchernde Dornenhecke, die der attraktive Prinz überwunden hat, um sein Dornröschen wachzuküssen, das fand ich als kleines Mädchen alles sehr aufregend.
5. Was ist aus Deiner Sicht am Wichtigsten: Sicherheit, Autonomie oder Anerkennung?
In meinen Augen ist innere Autonomie am wichtigsten, weil sie uns die größtmögliche Freiheit schenkt. Sie macht uns unabhängig von anderen – deren Meinungen oder Ansichten - und gewährt uns einen weiten Handlungsspielraum. Mich begeistern Methoden, mit denen ich meine inneren Kraftreserven aktivieren kann, ohne von außen irgendetwas zu brauchen – wie zum Beispiel unser Atem oder unsere Vorstellungskraft. Zu innerer Autonomie taucht immer wieder das Bild in mir auf, in einem dunklen Kellerraum über längere Zeit vollkommen allein und auf mich selbst geworfen zu sein. Was kann ich jetzt tun, um mich über Wasser zu halten? Wie kann ich mir selbst helfen, wenn sich im Außen alles entzieht - wie etwa Singen, Vokale tönen, mit dem Universum sprechen, bestimmte Körperhaltungen einnehmen, meine Glieder dehnen, mir Licht und Farben vorstellen, die meine Innenräume durchströmen usw.
6. Wer ist Dein grösstes Vorbild?
Die heilige Mutter als Maria-Sophia, mit ihrem zarten Mitgefühl und ihrer tiefen Weisheit – und mit ihr alle weiblichen Instanzen und Archetypen, bis hin zum Element Wasser oder zur Mondin.
1/2 Welche Entscheidung würde die Welt zu einem besseren Ort machen?
Die Entscheidung jedes einzelnen Menschen, täglich immer wieder Zeitfenster wahrzunehmen, um für sein eigenes Wohlbefinden zu sorgen – in voller Eigenverantwortung, achtsamer Wahrnehmung und guter Anbindung zwischen Himmel und Erde.
Claudia Schulte www.claudiaschulte.com