Blog Interview Entscheiden Cover Michaela Forthuber #Entscheidungsarchitektin mit Heike Csintalan

Heike Csintalan

Beste Entscheidung ihres Lebens. Warum? Und 6 1/2 Fragen dazu:

1. Welche Entscheidung war die Beste, die Du in Deinem Leben getroffen hast? (Und warum?)

Raus aus der Festanstellung in der Design- und Werbeagentur – hinein in die Selbständigkeit zur SEO-Webdesignerin und Imagevideo-Produzentin.

Nach meinem Studium in Kommunikationsdesign habe ich in unterschiedlichen Corporate Design- und Werbeagenturen gearbeitet. Jedes Mal, bestand mein Umfeld zu 99% aus cholerischen Chefs und Aufgaben, die ich nie so umsetzen durfte, wie es zum Kunden gepasst hätte. Für mich besteht ein gutes Design aus einem auf die Zielgruppe abgestimmten Konzept, welches die Qualität des Produktes/der Dienstleistung unter Einbezug des Gründers optimal repräsentiert.

Doch leider wurden den Projekten, die nicht das finanzielle Budget hatten, nie die wertschätzende Zeit zugeteilt, die sie verdienten. „Wir haben hierfür nur 4 Stunden Budget, mach einfach mal was!“

Ich muss sagen, ich bin ein großer Befürworter für: Einfach mal machen! Aber nicht, wenn es darum geht ein authentisches und zielgruppen-orientiertes Corporate Identity aufzubauen. Hierfür braucht man Zeit, Muße und Lust, sich in ein komplett neues Thema einzuarbeiten. Die Einzigartigkeit des Corporate Identity herauszukristallisieren und so zu visualisieren, dass der Kunde die Nr. 1 für seine Zielgruppe wird.

Weder die Wertschätzung dem Kunden, noch dem Mitarbeiter gegenüber war gegeben. Nach unzähligen Projekten, die am Morgen als „das beste Design ever“ und am Abend als „das geht ja gar nicht“ tituliert wurden, wusste ich eigentlich gar nicht mehr was gut und schlecht war. Ich konnte meinem Bauchgefühl, auf das ich mich bis dato immer verlassen konnte, nicht mehr trauen. Mein eigener Stil, der mir jeweils zu den einzelnen Jobs verholfen hatte, wurde permanent kritisiert. Ich wurde immer unzufriedener und es verging kein Tag, an dem ich nicht von Selbstzweifeln geplagt und frustriert nach Hause ging. Ich erkannte: Nur ich kann etwas daran ändern! Und so war meine Konsequenz der Wechsel in die Selbstständigkeit.

Hatte ich Angst: Ja. War ich verunsichert: Ja. Doch gleichzeitig war da das beste und wunderbarste Gefühl, was ich bis dahin seit langem gefühlt hatte: Selbstbestimmtheit und die Freiheit, mir die Menschen auszusuchen, die mit mir gemeinsam auf Augenhöhe arbeiten wollen.

Mit meinem Ansatz: „Erreiche die Kunden, die wirklich zu Dir passen. Mit einer unverwechselbaren Marke, die die Qualität Deiner Produkte widerspiegelt mit dem Ziel, dir die Wertschätzung, Sichtbarkeit und Größe zu verleihen, die du verdienst.“, arbeite ich nun seid fast 10 Jahren mit Kunden auf Augenhöhe. Ich helfe Ihnen durch meine Gestaltung, mit konzeptionell, neuen Websites, SEO, strukturierten Daten und Imagevideos, die Unverwechselbarkeit ihrer Marke aufzubauen, die die Qualität Ihrer Produkte widerspiegeln. Dies bereitet mir unglaubliche Freude und zaubert mir jeden Tag aufs Neue ein Lächeln auf mein Gesicht.

6 1/2 Fragen:

1. Welches sind deine 3 wichtigsten Zutaten, um weise und mutige Entscheidungen treffen zu können?

Genügend Schlaf, mein Bauchgefühl, Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten

2. Welche Entscheidungshindernisse kennst du persönlich?

Cholerische Chefs, Geldschere im Kopf

3. Was hat aus deiner Sicht die Ratio, die Intuition und die Emotion mit der Entscheidungsfindung zu tun?

Die Intuition ist die Fusion aus Ratio und Emotion, mit einer Prise Unterbewussten. Also genügen Fakten ansammeln, mit Menschen diskutieren, fermentieren lassen und dann das Bauchgefühl entscheiden lassen.

4. Entscheide dich: Wenn du ein Buch wärst, welcher Titel steht auf deinem Cover?

Der Einzige, der dich stoppen kann, bist du!

5. Welches war die großartigste Entscheidung von einem anderen Menschen, die du bewunderst oder richtig gefeiert hast?

Die Entscheidung meines Mannes, nach über 7 Jahren Berufserfahrung in ein komplett neues berufliches Metier einzusteigen.

6. Was hat Entscheiden für dich mit Verantwortung und Selbstwirksamkeit zu tun?

Sich für oder gegen etwas zu entscheiden klingt leicht. Doch ist es in vielerlei Hinsicht so unsagbar schwer. Manchmal hingegen muss man sich einfach trauen etwas zu machen ohne es auf unendlich vielen Wegen abzuwägen. Die Entscheidung in die Selbständigkeit zu gehen mit Anfang 30 habe ich zwar nicht leichtfertig, aber trotzdem schnell entschieden. Ich war mir sicher, so wie es war, durfte es nicht weiter gehen. Ich war nicht glücklich. Also entschied ich mich dies zu ändern – für mich, aber auch für meine Familie. Denn schließlich ist es für die gesamte Familie belastend, wenn man mit seiner Arbeit unzufrieden ist. Ich fühlte mich verantwortlich dafür, mein Leben wieder zu genießen und wieder fröhlich durch den Alltag zu gehen. So spiegelt diese Entscheidung tagtäglich meine positive Selbstwirksamkeit wider.

1/2 Welche Entscheidung würde den Menschen around the World gut tun?

Deutschland würde es helfen, wenn es bürokratische Hürden runterschrauben würde. Die ersten zwei Jahre der Selbständigkeit waren wirklich herausfordernd. Ein Gewicht weniger auf den Schultern, wäre klasse.

Heike Csintalan  hilterscheid.com