Blog Interview Entscheiden Cover Michaela Forthuber #Entscheidungsarchitektin mit Katrin Wczasek

Katrin Wczasek

Beste Entscheidung ihres Lebens? Warum? Und 6 1/2 Fragen dazu:

1. Welche Entscheidung war die Beste, die Du in Deinem Leben getroffen hast? (Und warum?)

Nicht mehr als Projektmanagerin zu arbeiten, sondern mich nach meinem Fernstudium selbstständig zu machen. Ich fühlte mich oft eingeengt und passiv in meinem alten Job und wollte unbedingt meine eigenen Entscheidungen treffen sowie endlich meine eigenen Ideen verwirklichen. Ausschlaggebend war mit Sicherheit auch, dass ein Projektmanagementjob nicht oder nur sehr schlecht mit der Familie vereinbar ist und die Selbstständigkeit mir eine ungeahnte Flexibilität gibt.

6 1/2 Fragen:

1. Was beeinflusst Deine Entscheidungen?

Der Bauch und der Kopf. Ich bin recht kopflastig und ich informiere mich zuerst, bevor ich den Bauch das Entscheiden überlasse.

 

2. Wie ist Dein Vorgehen, wenn Du eine schwere Entscheidung zu treffen hast?

Ähnlich wie bei Nr. 1. Ich versuche, mindestens eine Nacht darüber zu schlafen, mich mit engen Freunden oder meinem Mann oder meinem Coach darüber auszutauschen, um klarer zu sehen. Idealerweise habe ich dann so viel Klarheit gewonnen, dass die Entscheidung sich stimmig anfühlt und ich sie nicht bereue. Trotzdem gestehe ich mir zu Fehler zu machen, auch bei Entscheidungen, und nicht zu lange zu grübeln, sondern eher aktiv zu handeln.

3. Was haben Entscheidungen aus Deiner Sicht mit der Realität zu tun?

Viel. Ohne die Realität anzuschauen und zu analysieren, kann ich keine Entscheidungen treffen. Außerdem ist mit bewusst, dass ich meine eigenen Realität durch Entscheidungen beeinflussen kann und eher selten Opfer und Spielball anderer Menschen bin. Was nicht heißt, dass ich nicht auch gerne mal träume und z. B. diese Träume in meine (Jahres-, Quartals- und Wochen)-Planung miteinfließen lasse. Z.B. ist die WOOP-Technik eine tolle Möglichkeit, zu träumen und zu visualisieren, aber trotzdem seine Ziele realistisch zu setzen.

 

4. Welches war Dein Lieblingsmärchen als Du klein warst?

Aschenputtel, schon weil ich „3 Nüsse für Aschenbrödel“, den tschechischen Film, so geliebt habe: eine unabhängige, starke und doch schwache junge Frau, die ihren Weg geht und am Ende den Prinzen erwähnt und nicht umgekehrt.

 

5. Was ist aus Deiner Sicht am Wichtigsten: Sicherheit, Autonomie oder Anerkennung?

Autonomie. Das ist natürlich darin begründet, dass ich als Angestellte oft meine Ziele und Aufgaben von oben bekommen habe und da keinen oder nur wenig Einfluss hatte. Aber schon als Kind war mir Autonomie wichtig und genau zu wissen, was ich kann, was ich darf und was ich alles alleine erreichen kann. Trotzdem sind mir Sicherheit und Anerkennung wichtig, aber sie sind eher auf Platz 2 und 3.

 

6. Wer ist Dein grösstes Vorbild?

Tatsächlich habe ich kein einzelnes Vorbild. Ich orientiere mich gerne an Personen in meinem Umfeld, die bewusst Entscheidungen treffen, zu ihren Fehlern stehen und ihre Bedürfnisse und die ihres Umfeldes ernst nehmen, ohne sich von gesellschaftlichen Zwängen groß beeinflussen zu lassen. Oft sind es nur Aspekte, die mich beeindrucken, wie z. B. Empathie, die Stärke, auch einmal Fehler und Schwäche zuzugeben, Organisationstalent und Hilfsbereitschaft.

 

1/2 Welche Entscheidung würde die Welt zu einem besseren Ort machen?

Die Entscheidung aller Menschen, zu denken und zu glauben, dass wir alle unser Schicksal in der Hand halten und meistens selber bestimmen können, wie es weitergeht. Wenn das allen Menschen bewusst wäre, könnten wir viel verändern zum Positiven hin.

 

Katrin Wczasek   bubble-prinzip.de  fernes-studium.de