Blog Interview Entscheiden Cover Michaela Forthuber #Entscheidungsarchitektin mit Krista Posch

Krista Posch

Beste Entscheidung ihres Lebens? Warum? Und 6 1/2 Fragen dazu:

1. Welche Entscheidung war die Beste, die Du in Deinem Leben getroffen hast? (Und warum?)

Ich kann das nur so beantworten: Es ist immer, wirklich immer, die Entscheidung, die ich gerade getroffen habe. Diese ist die Beste. Weil ich sie getroffen habe. Dieses „Ich hätte anders entscheiden sollen“ kenne ich nicht. Es ist müßig und bringt mich aus meiner Mitte …

6 1/2 Fragen:

1. Was beeinflusst Deine Entscheidungen?

Mein Herz und mein Bauchgefühl…. Wenn ich eine Entscheidung ohne die beiden treffe, wenn ich allein den Verstand entscheiden lasse, macht es mich im Nachhinein unglücklich.

2. Wie ist Dein Vorgehen, wenn Du eine schwere Entscheidung zu treffen hast?

Ich spüre in mich hinein, wie die erste Reaktion da drin ist. Ich wäge ab… Wenn das Ganze mit viel Emotionen verbunden ist, lasse ich diese zu und raus und schau mal, wie es sich nachher anfühlt. Was sagt das Herz, was sagt der Kopf …. Ich habe mich mit 33 Jahren auch schon mal für eine Lebensveränderung entschieden, trotz Schmerzen und trotz Ängsten, aber irgendwas „führte“ mich und war so stark und liess mich gar nicht anders entscheiden… und so wurden eben Weichen gestellt, so dass ich heute da bin, wo ich bin, und das unterliegt keiner Bewertung …. Der Weg ist das Ziel. Der Weg ist das Leben.

3. Was haben Entscheidungen aus Deiner Sicht mit der Realität zu tun?

Wenn Du unter Realität die gegebenen Umstände verstehst, liebe Michaela, dann haben Entscheidungen sehr viel mit der sogenannten Realität zu tun, weil diese Umstände die Folie sind oder der „Bodensatz“ , aus der es zu einer bestimmten Entscheidung kommt. Ich glaube nicht, dass Entscheidungen im luftleeren Raum gefällt werden… Es gibt immer ein Davor.

4. Welches war Dein Lieblingsmärchen als Du klein warst?

Dornröschen…  Den Moment, als der Prinz das schlafende Mädchen wach küsst, hab ich als Kind sogar in einem Bild verewigt (das ich noch habe) … und über diesen Moment und seine Wirkung auf mich hab ich Ende der 90er Jahre sogar ein Chanson geschrieben. …

5. Was ist aus Deiner Sicht am Wichtigsten: Sicherheit, Autonomie oder Anerkennung?

Autonomie . Wenn ich autonom, also „frei“ bin, kann ich so agieren, dass Anerkennung und auch Sicherheit (die es ja nur in relativem Sinn gibt) die Folge sein können. Wenn ich nur auf Anerkennung aus bin - wie soll ich authentisch sein? Wenn ich nur auf Sicherheit aus bin - wie kann ich kreativ und inspirierend auch für andere sein?

6. Wer ist Dein größtes Vorbild?

Hab keines.  Ich hatte auch in meiner Kindheit und Jugend nie Posters von Schlager- oder Film-Stars an der Wand hängen…..Natürlich gab es damals Vorbilder: eine ältere Freundin, eine Schauspielerin…. Mein grösstes Vor-Bild kann inzwischen nur ich selbst sein, indem ich ganz und gar auf meine innere Stimme, meine Intuition, mein inneres Wesen höre. Das ist insofern mein Vor-Bild, weil es mir auch mal einen Schritt voraus ist, und mehr „weiss“, als ich imstande bin, zu begreifen und  gleich umzusetzen. …

1/2 Welche Entscheidung würde die Welt zu einem besseren Ort machen?

Wenn wir Kindern von klein auf vorleben und zeigen würden, dass Mitgefühl und Achtung der natürlichen Ressourcen die Werte sind, auf denen sie  ihr Leben, ihre Zukunft sinnvoll aufbauen können. Kinder sind empfänglich dafür! Kinder wissen das alles! Die Erwachsenen treiben den Kindern diese natürliche Art, sich durch die Welt zu bewegen, durch ihre eigenen Ängste und Unsicherheiten aus. …

Krista Posch  www.krista-posch.de