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Marion Schickert
Beste Entscheidung ihres Lebens. Warum? Und 6 1/2 Fragen dazu:
1. Welche Entscheidung war die Beste, die Du in Deinem Leben getroffen hast? (Und warum?)
Überhaupt Entscheidungen zu treffen und es „einfach“ zu TUN, hinein zu springen in die Lernerfahrung, nicht alles zu glauben was ich denke. Entscheiden = TUN = vorwärts gehen!
Lange war ich ein erdachtes „Opfer“ meiner Gedanken. Ich konnte durch bewusst getroffene Entscheidungen endlich mein Hier und Jetzt beeinflussen und das Morgen gestalten und die Opferrolle verlassen, hin zur Selbstfindung, bewussten Lebensgestaltung mit Sinn, gelebter Vielfalt und Auslebung meines Wesenskernes (Authentizität).
Ich tat es, weil ich an einem Punkt im Leben war, wo mir der eigene und gesellschaftliche Erwartungsdruck die Luft zum Atmen nahm.
Immer schon fühlte ich mich so anders, wie ein bunter Vogel der in einem viel zu engen Käfig eingesperrt war mit Artgenossen, die nur 2-farbig waren und eine völlig andere „Sprache“ sprachen als ich. Es fühlte sich an wie in einem Korsett, ich trat auf der Stelle und das Leben schmiss mir Dinge wie in einer Endlosschleife immer und immer wieder vor die Füße, aber ich wusste nicht warum und wie ich das ändern sollte.
Es war wie ein riesen großer Haufen an Unordnung von Schnüren die sich ineinander verwickelt, verstrickt und verknotet hatten und sich immer enger zogen und keine Durchsicht mehr da war wo ein Ende und ein Anfang war und an welchem Faden ich anziehen sollte, um diesen Haufen aufzulösen.
Ab 2017 gab es 3 Entscheidungen innerhalb 3 Jahren, die mein komplettes Leben mehrmals auf den Kopf stellten und sich mein ganzes Leben und das meiner Familie mehrmals um 180 Grad drehte.
Entscheidung 1: 2017 mega intensive mehrtägige Persönlichkeitsentwicklungs Seminare bei Christian Bischoff zu buchen. Danach war nichts mehr wie vorher. Es war, wie wenn mir jemand die Filter von den Augen genommen hätte. Ich erlangte erste Bewusstheit, verstand und verband Zusammenhänge und konnte von vielem Altem loslassen. Plötzlich sah und Begriff ich Dinge im Leben, die immer schon da waren, ich aber vorher nie sehen konnte, weil ich völlig unbewusst im Leben unterwegs war. Diese Seminare waren eine der bewegendsten und krassesten Erfahrungen meines Lebens, die mir andere Blickwinkel, Perspektiven und erste kleine Schritte in die Selbstsicht ermöglichten und mich ins TUN brachten.
Sie gaben mir den Impuls, Motivation und Methoden an die Hand mich auf den Weg zu machen mich selbst zu entdecken. Endlich bewegte ich mich vorwärts statt auf der Stelle zu treten.
Entscheidung 2:
2019 für 9 Monate in die absolute Stille zu gehen, mir Zeit und Raum zu geben.
Ausschlag war ein einschneidendes Erlebnis. In der Stille bemerkte ich erstmals, dass ich mehr spüre und wahrnehme als andere Menschen. Intuitiv machte ich mich weiter auf die Suche und erkannte mit erst 45 Jahren meine Hochsensibilität, Hochsensitivität und Vielbegabung Scanner-Persönlichkeit.
Von da an war mir plötzlich schlagartig klar, was all die Jahre mit mir los war, warum ich mich immer so „anders“ fühlte und ich so viel mehr und intensiver spürte als andere Menschen, ich dauernd Kopfrattern hatte und so viel mehr an Interessen, Ideen, Neugierde und Wissenshunger auf so viele Themenbereiche, mich nie auf einen Bereich festlegen konnte und wollte und warum ich gegen gesellschaftliche „Mauern“ gerannt bin. Es war ein Befreiungsschlag, aber auch eine Herausforderung, denn diese Gaben erforderten einen anderen Umgang mit sich und seiner Umwelt, der erlernt und integriert werden wollte, was ich schaffte und ich dadurch eine enorme Stärke und Selbstwirksamkeit erreichte.
Ich erkannte wie viele Menschen es gibt denen es genauso ergeht, ich sehe diese Gaben, Fähigkeiten und Potenziale und ich spüre und sehe wer an diesem Wendepunkt im Leben steht, sich selbst aber noch nicht sehen kann wie ich damals und nicht weiß was das ist was langsam wahrgenommen wird und noch nicht in Worte zu fassen ist. Es ist ein erstes leichtes „erwachen“. Doch ohne Bewusstheit über innere und äußere Vorgänge und was auf uns einwirkt ist keine Veränderung möglich.
Nichts und niemand konnte mich von da ab mehr davon abhalten Coach zu werden und andere Menschen im Coaching zu spiegeln und zu reflektieren, damit sie sich selbst entdecken und ihre Fähigkeiten sehen, integrieren und ausleben können J
3. Entscheidung 2020:
Eine Ausbildung zum psychosozialen Coach für Hochsensible, Hochbegabte und Vielbegabte (Scanner-Persönlichkeiten) zu absolvieren und alles dafür in Kauf zu nehmen was mich auf dem Weg dorthin erwartete. Es war nochmals ein krasser Weg der Selbsterkenntnis, Selbstreflexion und durch Blockaden und Schattenseiten hindurch gehen. Die Ausbildung war sehr intensiv, tiefgründig und herausfordernd.
Dort hab ich zum ersten mal im Leben viele Menschen gefunden die „bunte Vögle“ waren und meine Sprache sprachen, mich verstanden, ich mich nicht erklären musste und von da ab verstand ich auch das ich nicht „falsch“ bin, sondern halt nur „anders“, aber völlig „normal“ und mit der Selbstannahme kam das Vertrauen, meine alten Denkmuster lösten sich auf, der große Haufen an Unordnung im Kopf verschwand und Klarheit, Stärke und eine enorme Bewusstheit kam.
Ich erkannte den roten Faden in meinem Leben „unscheinbares sichtbar machen“, verband mehrere meiner Fähigkeiten (Coaching /Illustration /Fotografie /Naturverbundenheit) miteinander und eine wundervolle Symbiose begann. „Deine Gaben sind Deine Aufgaben“ und so ist es.
Ich schaffe als Coach & Illustratorin offene „Räume“ für Bewusstheit, Reflexion, Wahrnehmung und Sichtbarkeit.
Illustriere unter anderem das innere Kind oder Ego nach Vorgaben meiner Klienten und mache so noch unsichtbare Prozesse sichtbar, ich coache in und mit der Natur damit sich Klienten darin wiederfinden, wahrnehmen und spüren können. Denn die Natur ist erwartungsfrei, dort können wir loslassen und uns öffnen.
Durch Entscheidungen fand ich letztendlich was ich mein ganzes Leben lang schon suchte: Mich SELBST! Meine Berufung, meinen Lebenssinn und den roten Faden in meinem Leben.
Meine Suche hat aufgehört, ich bin angekommen und folge gelassen meinem Weg. Meine Wegbegleiter sind Naturverbundenheit, Mut, Vertrauen, Bewusstheit, Offenheit, Dankbarkeit und Wertschätzung. Sie ermöglichen es mir immer wieder das Ego beiseite zu schieben, meiner Intuition zu folgen, mich zu erden, um bewusst, klar und in Balance zu bleiben.
Ich habe erkannt das der Weg das Ziel ist und nicht das Ziel an sich und es darauf ankommt wahrzunehmen was sich am Wegesrand bietet, denn dort warten die wirklichen Schätze im Leben auf uns, nämlich den bunten Blumenstrauß des Lebens zu pflücken mit all seinen Gegensätzen ohne die Vielfalt, Sinneserfahrung und Wachstum nicht möglich wäre.
6 1/2 Fragen:
1. Was beeinflusst Deine Entscheidungen?
Eine Mischung aus Intuition und reflektierter Betrachtungsweise mit Perspektivenwechsel.
2. Wie ist Dein Vorgehen, wenn Du eine schwere Entscheidung zu treffen hast?
Reflektieren, innere Vorgänge bewusst wahrnehmen, teils eine Nacht darüber schlafen, klare Entscheidung treffen und dann „Augen zu und durch“.
3. Was haben Entscheidungen aus Deiner Sicht mit der Realität zu tun?
Ich beeinflusse dadurch meine Realität. Mein Handeln im Hier und Jetzt gestaltet mein Morgen. Wenn ich nicht entscheide tun es andere für mich und dann bin ich nicht mehr eigenmächtig, sondern der Spielball anderer. Ich habe ein Hoch-Bewusstsein, bin sehr intuitiv und weiß, das wenn ich auf meine Intuition höre es einen Sinn hat warum im Leben gerade diese Situation zu mir kommt und versuche zu verstehen was sich mir für eine Lernaufgabe zeigt, durch die ich weiter wachsen oder erkennen darf.
4. Welches war Dein Lieblingsmärchen als Du klein warst?
Keines, Märchen mochte ich nicht. Sie waren mir zu brutal oder zu intensiv. Lieber war ich draußen in der Natur oder schaute Heinz Sielmann (Tierfilme).
5. Was ist aus Deiner Sicht am Wichtigsten: Sicherheit, Autonomie oder Anerkennung?
Keines der 3 Angaben. Für mich ist das Wichtigste Selbst-Bewusstheit und Reflexionsfähigkeit. Nur wenn du Bewusstheit im Leben erlangst kannst du autonom sein und so leben.
6. Wer ist Dein größtes Vorbild?
Als Kind und Jugendliche hatte ich kein Vorbild. Nie.
Ich mochte aber z.B. Heinz Sielmann (Tierfilmer), Peter Lustig (Löwenzahn), den Sprecher von der Sendung mit der Maus und den Meister Eder und den Pumuckl. Ich mochte Menschen die mit Natur zu tun hatten, warmherzig, authentisch, humorvoll, bunt, wissend und redegewandt waren oder lustige Bilder zeichneten (wie Otto und sein Ottifant).
Seit 2020 hab ich zum ersten mal im Leben ein Vorbild: meine ehemalige Ausbilderin Anne Heintze (Open Mind Akademie). Ich liebe ihre authentische Art, ihren Mut Dinge komplett anders zu machen und sich nicht daran zu kümmern was andere tun. Ich mag ihre Vielseitigkeit, Direktheit und klare Linie die sie fährt und das egal wie viel Gegenwind sie kriegt das durchzieht was sie sich vorgenommen hat. Sie inspiriert und motiviert zu sich zu stehen und sich nicht jedem kleinsten Gegenwind zu beugen, sondern dem eigenen Weg zu folgen.
Zudem mag ich ihre herzliche, hingebungsvolle Art Menschen zu bewegen und ihre Art der gewaltfreien Kommunikation und ihre Redegewandtheit und vielseitiges tiefgründiges Wissen. Sie ist für mich eines der besten Beispiele, wie eine Person alleine extrem viel bewirken kann, wenn die Vision groß genug ist. Sie hört nie auf zu lernen und sich weiter zu entwickeln, bleibt immer offen für Neues und erfindet sich immer wieder neu. Sie ist die gelebte Vielfalt in Person und eine wirklich große Inspiration.
1/2 Welche Entscheidung würde die Welt zu einem besseren Ort machen?
Wenn es im Kindergarten/Schule/Ausbildung das Schulfach „Persönlichkeitsentwicklung, Selbstliebe, Achtsamkeit und Wertschätzung“ als Pflichtfach gäbe, jeder von klein auf lernen würde seine eigenen Stärken zu sehen, diese frei entwickeln dürfte, dann würde es die Welt definitiv verändern über Generationen hinweg.
Marion Schickert schickert-illustrationen.de