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Sarah Hillebrand
Beste Entscheidung ihres Lebens. Warum? Und 6 1/2 Fragen dazu:
1. Welche Entscheidung war die Beste, die Du in Deinem Leben getroffen hast? (Und warum?)
Nicht einfach zu beantworten. Aber mein Leben hat sich maßgebend geändert als ich begonnen habe alleine Wandern zu gehen.
Beim Wandern habe ich gemerkt, dass ich mir selber genug bin. Ich habe aufgehört das Glück im Außen zu suchen und mich zu mir gekehrt. Dabei habe ich gemerkt, dass alles was ich zur Zufriedenheit brauche, bei mir ist. Zusammen mit meinem Hund bin ich im letzten Jahr rund 900 Kilometer lang den Jakobsweg gepilgert. Dabei habe ich ein unglaubliches Urvertrauen entwickelt. Heute glaube ich nicht mehr an Zufälle, sondern kann darauf vertrauen, dass das Schicksal mir eine großartige Zukunft bereithält. So sehe ich heute Chancen und Herausforderungen statt Probleme. Ich bin davon überzeugt, dass jeder nur so viel aufgebürdet bekommt, wie er bewältigen kann. „Alles geschieht für mich“, dieser Glaubenssatz hilft mir auch in ganz schwierigen Situationen, das Positive in jedem Ereignis zu sehen.
6 1/2 Fragen:
1. Was beeinflusst Deine Entscheidungen?
Meine Intuition, mein Verstand und der Rat von Menschen, denen ich vertraue.
2. Wie ist Dein Vorgehen, wenn Du eine schwere Entscheidung zu treffen hast?
Im ersten Schritt bin ich ein Kopfmensch. Wenn ich die Zeit habe, fange ich an mir Wissen anzueignen. Wenn es ein ganz komplexer Sachverhalt ist, würde ich dann eine Art Wertematrix machen, um die beste(n) Option(en) zu ermitteln. Danach gehe ich spazieren. Ich spüre in mich hinein, ob mich dieser Gedanke/die Entscheidung glücklich macht bzw. gut anfühlt. Wenn sich eine Kopf-Herz Übereinstimmung ergibt, dann kann ich sicher die Entscheidung treffen.
Manchmal gibt es keine Übereinstimmung. Dann lasse ich auch schon mal die Rationalität entscheiden, wenn mir meine Intuition keine bessere Handlungsalternative aufgezeigt hat. In der Regel hat aber meine innere Stimme das letzte Wort und setzt sich über den Verstand hinweg.
3. Was haben Entscheidungen aus Deiner Sicht mit der Realität zu tun?
Die Realität ergibt sich aus der Vielzahl von Entscheidungen, die jedes Lebewesen in jeder Sekunde trifft. Das Universum hat aber den Masterplan dieser Realität.
4. Welches war Dein Lieblingsmärchen als Du klein warst?
Meine Mutter und meine Großeltern haben sich für mich meistens Märchen ausgedacht. Ich wollte immer, dass darin die Prinzessin Sarah vorkommt.
5. Was ist aus Deiner Sicht am Wichtigsten: Sicherheit, Autonomie oder Anerkennung?
Aktuell ist mir Anerkennung am wichtigsten. Meine Sicherheit und Autonomie sind gegeben. Ich habe mich gerade selbstständig gemacht und bin dabei ein neues gastronomisches Konzept umzusetzen. Unser sozialstaatliches System gibt mir die nötige existenzielle Sicherheit dazu. Meine Autonomie erlebe ich gerade in meiner unternehmerischen Freiheit. Sie findet - zu Recht - ihre Grenzen, in unserem gesellschaftspolitischem Gefüge.
Die Vorstellung etwas Gutes und Richtiges zu tun, was anderen Menschen hilft, treibt mich an. Die Anerkennung ist für mich Bestätigung auf dem rechten Pfad zu sein. Meine eigene Überzeugung hat mich einen Pfad einschlagen lassen. Anerkennung motiviert mich diesen Weg - mit all seinen Herausforderungen - weiter zu gehen.
6. Wer ist Dein grösstes Vorbild?
Ich habe da nicht ein größtes Vorbild. Mich inspirieren alle Menschen, denen ich begegne. Manche mehr, andere weniger.
1/2 Welche Entscheidung würde die Welt zu einem besseren Ort machen?
Ich denke es wäre gewinnbringend, wenn wir eine gesamtgesellschaftliche Ideologie finden. Eine Vorstellung die uns eint: beispielsweise der Wunsch zum Mond zu fliegen, Erleuchtung zu erfahren oder die Welt ein bisschen besser zu verlassen, als wie wir sie vorgefunden haben. Zusammen können wir sehr viel erreichen.
Sarah Hillebrand togather-restaurant.com
(Photocredit: Christine Plabst)