Blog Interview Entscheiden Cover Stefan Bartel mit der #Entscheidungsarchitektin Michaela Forthuber

Stefan Bartel

Beste Entscheidung seines Lebens? Warum? Und 6 1/2 Fragen dazu:

1. Welche Entscheidung war die Beste, die Du in Deinem Leben getroffen hast? (Und warum?)

Über viele Fragen musste ich lange nachdenken, diese jedoch ist für mich sofort klar.

Die beste Entscheidung, die ich getroffen habe, war meine berufliche Entscheidung. Damit meine ich nicht mein Studium des Maschinenbaus, sondern meinen Wechsel in die Trainerbranche.

Warum?

Ich erkannte, dass mir, um als Ingenieur richtig erfolgreich zu werden, bestimmte persönliche Stärken fehlten. Dies war ein Schock, gerade für jemanden, der beruflich sich viel vorgenommen hatte. Ich stellte auch fest, dass ich ausgewiesene persönliche Stärken hatte, die als Ingenieur nicht erforderlich oder sogar weniger gewünscht waren.

Als Trainer kann ich meine Stärken jeden Tag einbringen, habe so Spaß an der Arbeit und muss gefühlt nicht arbeiten.

6 1/2 Fragen:

1. Was beeinflusst Deine Entscheidungen?

Einerseits ist das der Reitz des Neuen, des Unbekannten und andererseits die Aussicht und Hoffnung auf Fortschritt. Für mich ist Glücksempfingen v.a. mit Fortschritt verbunden. Manchmal ist auch die Sorge vor negativen Entwicklungen der ausschlaggebende Punkt.

2. Wie ist Dein Vorgehen, wenn Du eine schwere Entscheidung zu treffen hast?

Für eine schwere Entscheidung brauche ich Zeit. Ich bewege die relevanten Aspekte über Tage und Wochen (wenn möglich). Dabei erlebe ich oft, dass in mir dann die Dinge so reifen, dass ich entscheiden kann. Für mich sind dabei auch sehr hilfreich die möglichen Negativkonsequenzen beider Alternativen. Neben den positiven Aspekten von Alternativen sind für mich oft auch die negativen Aspekte hilfreich.

Die ist beim Trainerberuf genauso, wie bei allen anderen Entscheidungen. Wichtig ist dabei, dass ich innerlich voll und ganz bereit bin, den Preis der Entscheidung zu bezahlen.

3. Was haben Entscheidungen aus Deiner Sicht mit der Realität zu tun?

Meine Entscheidungen gestern sind die Basis für meine Realität heute. Mein Denken von gestern bestimmt die Qualität meines Seins von heute. Entsprechend gilt, meine Entscheidungen heute bestimmen die Qualität meines Seins morgen.

4. Welches war Dein Lieblingsmärchen als Du klein warst?

Selbst bei intensivem Nachdenken kann ich mich nicht erinnern. Sorry.

5. Was ist aus Deiner Sicht am Wichtigsten: Sicherheit, Autonomie oder Anerkennung?

Für mich eindeutig Autonomie. Unabhängigkeit ist für mich einer der entscheidenden Punkte im Leben. Deshalb bin ich auch selbständig. Bisher habe ich das Bewusstsein, dass es auf mich alleine ankommt, beruflich erfolgreich zu sein. Jetzt in der Coronakrise denke ich neu darüber nach.

Jegliche Form von Abhängigkeit ist für mich eine starke Einschränkung und gleichbedeutend mit Unfreiheit. Freiheit ist für mich ein sehr hohes Gut.

6. Wer ist Dein grösstes Vorbild?

Momentan fällt mir da niemand ein. Vorbilder sind für mich Menschen, die einen eigenen Weg gehen und sich nicht am Mainstream orientieren. Menschen, die das Normale in Frage stellen. Sich dabei oft am Anfang lächerlich machen und so der Welt helfen sich weiter zu entwickeln.

1/2 Welche Entscheidung würde die Welt zu einem besseren Ort machen?

Wirkliche Meinungsfreiheit herzustellen. Freiheit beginnt erst bei der anderen Meinung. Diese als gleichwertig zu akzeptieren. Allein das Zulassen von anderen Meinungen ist bei uns in den letzten Jahren verloren gegangen. Jeden Menschen selbst bestimmen zu lassen wo und wie er leben möchte. Fremdbestimmung durch Staatsmacht einzudämmen.

Stefan Bartel   www.stefanbartel.com