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Thomas Dosch
Beste Entscheidung seines Lebens? Warum? Und 6 1/2 Fragen dazu:
1. Welche Entscheidung war die Beste, die Du in Deinem Leben getroffen hast? (Und warum?)
Die beste Entscheidung meines Lebens war ganz klar meinem Gefühl zu folgen.
Nach 12 Jahren im Dienst der deutschen Marine musste ich dazu 2 Dinge zurücklassen.
Zum einen die finanzielle Absicherung, welche der öffentliche Dienst mit sich bringt.
Zum anderen, was wesentlich schwerer war, den Beruf an den ich mich gewöhnt hatte und den ich sehr mochte zu verlassen, um nun das zu tun was ich liebe. Und das ist ganz klar Menschen als Trainer und Speaker zu berühren, zu begeistern und bei ihnen die Impulse zu setzen, damit auch sie MUTiviert ihre Sicherheitszone verlassen und sich das in ihr Leben holen was sie dort wirklich sehen, fühlen und erleben wollen.
6 1/2 Fragen:
1. Welches sind deine 3 wichtigsten Zutaten, um weise und mutige Entscheidungen treffen zu können?
Die erste Zutat ist ganz klar die Anwesenheit von Angst. Denn mutig zu sein bedeutet nicht die Abwesenheit von Angst. In bedrohlichen Situationen wäre das eher die Dummheit.
Die zweite Zutat ist die Akzeptanz der Angst. Denn nur wenn ich sie akzeptiere, anerkenne und zulasse habe ich die Chance in diesem Moment die Verantwortung zu übernehmen.
Das wäre dann auch bereits die dritte Zutat. Nur wenn ich mir diese Verantwortung von der Angst zurückhole, wenn ich weiß wie sie sich in mir auswirkt und durch sie hindurchgehe, dann hole ich mir auch die Macht über diese Entscheidungen, das was ich tue und wie ich es tue von der Angst zurück. Das ist auch die Grundvoraussetzung für weise Entscheidungen.
2. Welche Entscheidungshindernisse kennst du persönlich?
Diese Frage habe ich mir oft gestellt. Den Kern aus allem habe ich zu einer Figur zusammengefasst. Hugo, dem kleinen Sicherheitsbeamten. Mit allem, was er tut,
möchte Hugo in guter Absicht nur unser Bestes. Und das ist, uns in dem Zustand zu halten, in dem er gelernt hat, dass wir in diesem überleben. ÜBERleben.
Nicht glücklich zu sein, oder erfüllt zu leben. Auch wenn er nur unser Bestes will, so wird er uns daran hindern, dass wir diesen Zustand verlassen. Denn eines, das steht als erster Satz in seiner wichtigsten Dienstvorschrift:
Veränderung = IMMER GEFÄHRLICH
Wie oft ich diese Reaktion in mir selbst bereits gespürt habe, das kann ich Dir beim besten Willen nicht mehr sagen. Zuletzt jedoch klar bei der Entscheidung die Bundeswehr zu verlassen.
3. Was hat aus deiner Sicht die Ratio, die Intuition und die Emotion mit der Entscheidungsfindung zu tun?
Diese 3 Faktoren bedienen sich zumeist gegenseitig. Obwohl Ratio überwiegend dazu eingesetzt wird unsere emotionale Entscheidung zu rechtfertigen. Nicht nur vor anderen, sondern auch vor uns selbst. Dies geschieht in beiden Richtungen. Also positiv, sowie negativ assoziiert. Unsere Logik kann der Partnerin oder dem Partner zum Beispiel begründen, weshalb der Porsche Panamera ein super geniales Familienfahrzeug ist. Ebenso findet sie die passenden Gründe, weshalb ein mutiger Vorschlag, der zuvor als reine Angstentscheidung abgelehnt wurde, doch sicher niemals durchführbar wäre und weshalb genau die Risiken doch viel zu groß wären.
Intuitionen treten zumeist in sogenannten AHA- Momenten auf. Sie sind ebenfalls emotionell, jedoch kürzer und intensiver als eine emotionale Grundstimmung. So blitzartig sie jedoch auftreten, so beeinflussbar sind sie auch von äußeren Faktoren (z.B. HALO- Effekt), und stellen Ratio gerne einmal in den Hintergrund.
4. Entscheide dich: Wenn du ein Buch wärst, welcher Titel steht auf deinem Cover?
Buchtitel ganz klar:
Angst-FREI-leben
5. Welches war die großartigste Entscheidung von einem anderen Menschen, die du bewunderst oder richtig gefeiert hast?
Das war die Entscheidung meines ersten Mentors.
Als junger Mann lernte er eine junge Frau kennen. Diese hatte durch einen Zugunfall einen Großteil ihrer linken Körperhälfte verloren, also auch Arme und Beine. Obwohl fast sein gesamtes Umfeld ihm geraten hatte sie zu vergessen entschloss er sich seinem Herzen zu folgen, führte sie aus, heiratete sie, gründete eine Familie mit ihr (was viele, auch Ärzte, für unmöglich hielten) und lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 2015 glücklich mit ihr zusammen.
6. Was hat Entscheiden für dich mit Verantwortung und Selbstwirksamkeit zu tun?
Im ersten Berührungspunkt- überhaupt nichts. Denn Entscheiden können wir viel, wenn der Tag lange ist. Das erleben wir pünktlich zum Jahresende immer wieder aufs Neue. Wer kennt nicht die berühmt Entscheidung im nächsten Jahr endlich mehr Sport zu machen? Die wirkliche Verantwortung unserer Entscheidungen übernehmen wir erst ab dem Zeitpunkt an dem wir diese auch umsetzen. Auch wenn wir uns auf einem noch niedrigen Level der Selbstwirksamkeit, also des Vertrauens in unsere Kompetenzen, befinden, je öfter wir uns herausfordern und diese Verantwortung auch umsetzen, umso stärker wird genau diese Selbstwirksamkeit wachsen.
1/2 Welche Entscheidung würde den Menschen around the World gut tun?
Ganz klar:
Es geht nicht darum wogegen, sondern wofür wir uns entscheiden. Entscheidet Euch etwas mehr nicht GEGEN den Schmerz, sondern FÜR den positiven Zugewinn.
Thomas Dosch thomasdosch.com