Die Entscheidungslüge

"Bocca della Verità" Der Mund der Wahrheit! Die Legende stammt aus Mittelalter und besagt, dass die Steinplatte ihren Mund schließt, wenn man die Hand hineinlegt und die Unwahrheit spricht oder jemals gelogen hat. Es heißt, dass der Mund keine Lügen toleriert und zu beißt, manch einem sogar die Hand abgebissen haben soll. Nur mutige wagen es und legen ihre Hand in den Mund.

(vorab zum Titelbild: “Bocca della Verità” Der Mund der Wahrheit!
Die Legende stammt aus dem Mittelalter und besagt, dass die Steinplatte ihren Mund schließt, wenn man die Hand hineinlegt und die Unwahrheit spricht oder jemals gelogen hat. Es heißt, dass der Mund keine Lügen toleriert und zubeißt, manch einem sogar die Hand abgebissen hat. Nur Mutige wagen es und legen ihre Hand in den Mund.)

Es gibt keine richtigen oder falschen Entscheidungen.

Es gibt eher das “Sowohl als auch”. Denn eine Entscheidung wird immer alle Komponenten der “Neins” und der “Jas” beinhalten, nur überwiegt  mal das eine und dann das andere.

Wir leben nicht in einem täglichen Balancefindungsakt, sondern vielmehr in einem Spiel des Gegengewichts und das betrifft auch unsere Entscheidungsfindung. Denn nur durch das Salzige, wissen wir was süß bedeutet und ohne Tag gibt es keine Nacht. Vieles kann nebeneinander und miteinander bestehen. Es gibt Süßspeisen oder Schokoladen, die erst durch das Salz die süße Komponente bekommen. Und wenn bei uns heller Tag ist, dann ist es irgendwo auf dieser Welt im gleichen Moment Nacht. Beides kann gleichzeitig existieren.

Das gilt auch für unsere Entscheidungen. Wir suchen immer nach Klarheit und denken diese in einer rationalen Erklärung für unsere Entscheidungen zu bekommen. Dann fühlen wir uns sicher.

Der Mensch an sich mag keine Widersprüche. Er versucht, eine Erklärung zu erhalten. Dies spielt sich vorwiegend und hauptsächlich im Gehirn ab, so die gängige Meinung. Unser Gehirn verfügt über eine Kontrollinstanz, die es gut mit uns meint. Sie möchte vermeiden, dass wir zu viel Energie verwenden auf Dinge, die für uns nicht lebensgefährlich sind. Also unterscheiden wir, ob gerade ein Fluchtverhalten spontan und entschieden an den Tag legen sollte (weil uns ein brüllender Löwe gegenüber steht) oder die Energie gerade für wichtigeres eingespart werden kann (da es keinen Löwen gibt). Zum anderen schützt es uns vor vermeintlichen Irrwegen.

Und hier ist die Entscheidungslüge “Zuhause”. Denn wir sind nicht unser Verstand (Kopf, Gehirn) oder wie wir es auch nennen. Viele gehen davon aus, dass sie rationale Denker sind und befürworten das ganz stark. Es heißt, wer viel Wissen hat, der weiß was und es wird diesem Menschen auch zeitgleich meist unterstellt, der kann was. Mag sein und doch treffen gerade brillante Menschen und auch ganze Branchen Fehlentscheidungen.

Wie kann das sein? Es wurde doch vermeintlich alles berücksichtigt und jede Information in Betracht gezogen. Meinungen wurden eingeholt und Erfahrungswerte dazu evaluiert. Die Fehlentscheidung(en) beruht(en) dann meist auf einem falschen Parameter, die vorher nicht bekannt waren oder eingeschätzt werden konnten oder einfach nicht gesehen wurden.

1. Problem der Entscheidungslüge
Es gibt keine richtigen oder falschen Entscheidungen.

Die meisten definieren ihre Entscheidungen darüber, ob die Ergebnisse richtig oder falsch sind. Dabei werden dann die vermeintlich “falschen” Entscheidungen als negative Lebenserfahrung und lieber vermeidbar angesehen anstelle diese Lernchancen zu sehen bzw. zu begreifen. Denn letztendlich sind diese großartig neue Informationen für unser Körpersystem. Diese bringen uns dazu den Kurs zu korrigieren und zu erforschen “wie es gehen” kann und letztendlich zum Erfolg führt.

 

 

2. Problem der Entscheidungslüge

Erstaunlicherweise werden oft weltverändernde Dinge in Gang gesetzt, wo jemand aus dem Gefühl heraus entschieden hat und eigentlich oft nicht so recht weiß warum.  Aber in unserer gegenwärtigen Gesellschaft heißt es oftmals, Entscheidungen, die auf Gefühl beruhen und somit unsicher und nicht rational begründbar sind, haben keine Gültigkeit.  Sie können nicht evaluiert werden. Damit eine solche Entscheidung in der Gesellschaft akzeptabel und anwendbar wird, muss für sie im Nachgang eine rationale Erklärung gefunden werden. Diese soll die Entscheidungsfindung rechtfertigen und die Entscheidung anerkennen. Dann erhalten alle im System vermeintliche Sicherheit und fühlen sich wohl. Das ist dann die Lüge in sich, denn um sich wohl zu fühlen, muss das Gefühl rational begründet werden.

Wer nichts wagt, der nicht gewinnt.
Nikola Tesla, Käthe Kruse, Steve Jobs, Elon Musk …

diese Menschen sind nur einige Beispiele dafür, das andere sagten, spinnt der/die? Das wird nichts. Denn es war anderen nicht möglich zu sehen, wie diese Visionen denn umgesetzt werden könnten und doch wie wir heute sehen, hat das geklappt. Diese Vorbilder menschlicher Innovation und Unternehmertum schwammen und schwimmen meist gegen die gesellschaftliche Norm. Gehen andere Wege bei Unsicherheit, Unklarheiten und haben bzw. hatten Erfolg damit. Sie führen die Welt in neue Dimensionen von Innovation, Kreativität und Unternehmertum.

Was treibt sie und ihre Entscheidungsfindung an? Die Leidenschaft. de.wikipedia.org/wiki/Leidenschaft und ihre Entschlossenheit zur Umsetzung. Ihre Entscheidungen werden gleichberechtigt im triadischen System (Bauch*Herz*Kopf) getroffen. Dessen sind sie sich natürlich nicht bewusst gewesen, sie haben nur gelernt ihre inneren Anteile von Ratio, Emotion und Intuition richtig zu steuern und einzusetzen. Grund und Antreiber waren und sind ihre Motivation und Leidenschaft dahinter. Damit liegen sie dann in jedem Augenblick der Entscheidungsfindung Gold richtig. Dieses Vorgehen ist Teil der #Entscheidungsarchitektur, die jeder von uns bereits in sich trägt.

Zum Punkt Leidenschaft sagt Wikipedia sinngemäß, dass Leidenschaft eine das Gemüt völlig ergreifende Emotion ist. Sie umfasst Formen der Liebe und des Hasses, wird aber auch für religiösen, moralischen oder politischen Enthusiasmus benutzt. Sie beschreibt die intensive Verfolgung von Zielen. Im heutigen Alltagssprachgebrauch ist ein Zusammenhang mit „Leiden“, von dem sie abgeleitet ist, kaum noch präsent; „Leidenschaft“ wird mitunter wertfrei, meist sogar positiv konnotiert.

Viele Entscheidungen, die weitreichenden Einfluss in unserer Gesellschaft hatten, waren oft mit vielen Fehlversuchen und Fehlentscheidungen behaftet (die Glühbirne brannte auch nicht an einem Tag) und gingen mit der gesellschaftlichen Norm nicht einher. Großes wurde bereits schon immer von Leidenschaft getragen. „In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst!“ (Augustinus von Hoppe) und nicht nur das, auch das Thema Burnout ist eng damit verbunden. Denn wenn es um eine Leidenschaft geht,  kannst du niemals einen Burnout erleben, das Feuer in dir wird immer wieder aufs Neue entfacht und gibt dir großartige Energie.

Wichtig auch! Unbewusste Entscheidungen sind an Emotionen gekoppelt. Diese Emotionen beruhen auf unseren Erfahrungen und einzelnen erlebten Ereignissen. Sie werden generalisiert und abgerufen, in Momenten, in denen eine Referenzsituation erlebt wird.

Wie gehen heutige Unternehmer und Entscheider mit diesem Wissen um?

Gefühlt, gar nicht! Es wird weiterhin die Entscheidungslüge der Rationalität und des Verstandes gelebt und täglich angewendet.

Verstehen mich nicht falsch, der Verstand hat absolut seinen Anteil an jeglicher Entscheidungsfindung. Doch sage ich, wir bestehen aus einer Triade. Zu einer  Entscheidung gehören die Ration, die Emotion und die Intuition gleichberechtigt dazu. Es ist ein einfaches System, was jeder von uns täglich, meist unbewusst, bereits anwendet. Um herauszufinden, wie alle 3 Bereiche in uns “befragt” werden können erfahre mehr dazu hier: Triade to Go!  Einmal bewusst gemacht, bekommt das ganze System gleich einen neuen Drive bei der Entscheidungsfindung.

Es geht um das triadischen System: Bauch, Herz und Kopf

Es ist wie bei einem Stuhl mit drei Beinen. Er steht nur gut, wenn alle drei Beine unten fest verschraubt sind und nichts wackelt. Hier besteht die Aufgabe als Führungskraft, Unternehmer und Entscheider diesen Fakt ins Bewusstsein dringen zu lassen für eine daraus resultierende Vereinfachung der Entscheidungsfindung. Wenn Sie alle drei Zentren gleichberechtigt involviert sind, dann sind alle drei Beine fest verschraubt. Wir können dann gut und sicher auf dem Stuhl sitzen, bzw. effizient für uns selbst und unser Unternehmen entscheiden.

Und wenn der Stuhl doch wackeln sollte (möglich je größer und tragender die Entscheidung ist)?

Dann heißt es, hinzusehen und herauszufinden warum. Zuallererst gilt das für den eigenen Stuhl und dann für die Stühle der Mitarbeiter. Denn als Führungskraft haben wir dafür zu sorgen, dass alle Mitarbeiter gut, bequem, sicher sitzen und sich wohl fühlen.

Was bedeutet es, wenn in der Triade  von Bauch*Herz*Kopf etwas “wackelt”. Also kein Einklang gefunden werden kann. Manchmal ist es in einem Bereich wie ein “Freeze” (einfrieren) gähnende Leere, wir wissen einfach nicht weiter, es kommt nichts was weiterbringt. Oder wir haben einen “Fight” (kämpfen) wehren uns innerlich… das mache ich auf keinen Fall, mir reicht es jetzt aber etc. Oder vielleicht “Flight” (fliehen), nichts wie weg hier, einfach nicht hinsehen…

Die drei Stuhlbeine übertragen auf uns Menschen sind: Bauch, Herz und Kopf. Und in allen drei Bereichen kann es zu einem Freeze, Flight, Fight kommen (und manchmal auch noch zu anderen netten Kontaminationen) Dann gilt es hier die Aufmerksamkeit erst recht hinzu lenken. Das mag für den einen gleich von Anfang an gut und einfach in allen drei Bereichen funktionieren. Meine eigene Erfahrung und die ich durch meine Arbeit mit anderen Menschen habe, zeigt mir, dass es je nach Thema, Situation immer wieder von Neuem gilt hinzusehen, zu spüren,  zu verstehen. Letztendlich sind alle drei Bereiche gekonnt wahrzunehmen und das ist den meisten Menschen ohne das Bewusstsein darüber nicht möglich. Sie agieren dann den ganzen Tag meist ferngesteuert aus Elementen der Vergangenheit, Ängsten aus der Zukunft und meistens wird nicht aus dem gegenwärtigen Moment agiert, dem einzigen der zählt. 

Das Triade einmal bewusst gemacht und davon erfahren, kann sie täglich angewendet werden. Vergleichbar wie mit Zähneputzen. Zuerst haben wir als Kinder den theoretischen Mechanismus dazu kennenlernen bzw. üben dürfen und heute? Geht das ganz von alleine.

Was kann unsere drei Zentren denn nun beeinflussen, damit du dich beispielsweise in einer der 3 F’ Situationen (Freeze, Flight, Fight) wieder findest? Das hat  hauptsächlich mit unseren dazugehörigen drei Kompetenzfeldern zu tun.

  1. Das sind für die Intuition (Bauch) das Bedürfnis nach Autonomie und Raum. Hier ist unsere Steuerungsfähigkeit für unsere Handlungen zuhause. Mit dieser sind wir selbstbestimmt und autonom. Wir können unsere Impulse dann steuern und in bewusste gewollte, Handlungen verwandeln. Das heißt, wir agieren Selbstbestimmt.
  2. Für  den Bereich der Emotion (Herz) das Bedürfnis nach Kontakt und Beziehung. Hier geht es um unsere Gefühle, wie man sich selbst, als fühlender Mensch erfährt und wie man Gefühle mit sich und anderen erlebt. 
  3. Und die Ration (Kopf) das Bedürfnis nach Sicherheit und Überblick. Es gilt eine Orientierung zu erlangen und für sich zu halten im Innen wie im Außen. Wenn wir  uns einen Überblick verschaffen, erleben wir uns als wissenden Menschen und das gibt uns wiederum die Sicherheit. Wir wissen Bescheid, kennen uns aus, wissen und verstehen. 

 

Diese drei Bereiche sind dein Fundament und  bilden die Motivation, deinen Antrieb hinter  allem. Deinen Wünschen, Zielen, Träumen, Visionen, wie auch immer du es nennen magst. 

Entscheidungslüge macht es uns vermeintlich einfacher in unserer Entscheidungsfindung, da es heißt,  dass es keine absolute Sicherheit geben kann, beim Entscheiden. Denn eine Vorhersage, bezogen auf ein bestimmtes Ergebnis kann nicht getroffen werden, wenn z.B. Unvorhersehbares geschieht, wie 9/11 oder Naturkatastrophen – wie unlängst ein Tsunami in Indonesien, dann hat dies weltweite Auswirkungen. Auf die Börse, auf den Handel, auf die Politik und kann unsere ganzen Planungen über den Haufen werfen. Mögen diese Beispiele hoch gegriffen sein, dennoch spiegeln sie sehr gut, dass wir nicht alles in der Hand haben und beeinflussen können. Das sehe ich anders. Wenn wir durch die  Triade geübt sind die Bedürfnisse  aller drei Bereiche in Einklang zu bringen, behaupte ich, dass auch in Situationen von Unvorhersehbarem oder Unklarem richtig gehandelt wird. Denn es ist dann das individuell Richtige für diesen einzelnen Menschen. Er steht dann auch zu 100% Prozent zu seiner Entscheidung (auch im Nachhinein). Es wird damit gleichzeitig ein Standpunkt von der Person eingenommen und somit nach außen Grenzen gesetzt, sowie unumstößlich gehalten. 

Die Entscheidungslüge: es gibt nur ein Richtig oder Falsch. Wenn das wahr ist, dann wäre das doch zu einfach. Denn dann kann die Verantwortung immer mit dieser Begründung abgegeben werden, um am Ende sagen zu können: “ich hab halt falsch entschieden” oder ” ich war gar nicht schuld daran, es waren “Andere” die die Daten falsch ausgewertet oder interpretiert” hatten usw.

Aus meiner Sicht wird einem Unternehmer, einer fähigen Führungskraft der heutigen Zeit dies nicht mehr gerecht, bzw. Unternehmertum kann sich das nicht mehr leisten. Denn Fehler oder Scheitern sind lediglich Ergebnisse, welche als neue Informationen mit Wachstumschancen wieder ins System zurückgeführt werden. Es bedeutet lediglich nach einem funktionierenden Weg zu schauen. Also: Sag mir nicht, es geht nicht, sag mir wie es gehen kann!

Die Stuhlbeinoption im Gesamten sehen, 

dann sind wir in der Lage, exzellente Entscheidungen zu treffen. Wir verschaffen uns einen Überblick über die vorhandenen Optionen, schauen ob sich etwas ausschließt und prüfen durch unsere drei Zentren. Das Verfahren gleicht einem Team von 3 Leuten im Außen, die an einem gemeinsamen Projekt arbeiten und zu einer Entscheidung kommen müssen. Das Vorgehen gleicht einer Spirale, die sich nach oben in Richtung Lösung bewegt und an deren Spitze das Ergebnis steht.

Entscheiden bedeutet, Präsent sein und einen Standpunkt zu vertreten, d.h. eigene Grenzen zu kennen und diese für Andere zu setzen. Diese können sich daran orientieren, schätzen eine klare Linie und die damit verbundene Sicherheit.

Sei Hirte (in diesem Fall  Ameise 🙂 ) und kein Schaf.
Dann werden richtige Entscheidungen möglich.

Denn sobald das Entscheidungssystem (Triade to Go) im Bewusstsein angekommen ist, kann damit auch effizient und bewusst gearbeitet werden. Auf diese Weise wird klar und entschieden ins Außen kommuniziert, durch die Klarheit im Inneren.  

Wie schon erwähnt, ist dies keine Neuerfindung. Wir  haben genau diesen Prozess in uns und durchlaufen ihn unbewusst bei jeder Entscheidungsfindung. Den meisten von uns ist dieser Prozess nicht bewusst oder gezeigt worden. In der Schule fehlt dieses Fach, die eigenen Eltern haben dieses Dilemma selbst und sonst kam es bisher auch nicht im Leben vor. Jetzt, mit diesem Wissen, von der Triade, haben wir die Möglichkeit zu entscheiden, das Ruder für uns bewusst zu übernehmen. Allein diese Information verändert jetzt gerade dein System. 

 

Viel Spaß beim Erforschen und Entdecken der eigenen effizienten Entscheidungsfindung.

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Forthuber

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